Sanfte Kämpferinnen mit Krallen

Sanfte Kämpferinnen mit Krallen

Schnell kann der Kampf vorbei sein. Er scheint ohne Regeln abzulaufen und doch ist es anders. Kendo steht nicht nur für Schwertkampf – es ist eine Weiterführung der Samurai-Tradition und moderne Abwandlung des traditionellen japanischen Samurai Schwertkampfs. Heute werden die  Techniken und Taktiken mit Bambusschwertern ausgeführt. Geblieben ist das geistige Ziel – Charakterfestigkeit und Moral stehen im Vordergrund. Die Regeln sind unter anderem buddhistisch geprägt. Zu den Verhaltensregeln des Kendo zählt auch, sich beim Betreten des Kampfplatzes vor seinem Gegner zu verbeugen. Genauso auch beim Abschied. Es ist eine Art, um Respekt seinem Gegenüber zu zollen.

Der bekannte japanische Samurai-Kämpfer Miyamoto Musashi, der im 17. Jahrhundert lebte, sagte einst: „Das höchste Ziel der Kampfkunst ist, sie nicht einsetzen zu müssen!“ Doch wenn es unvermeidbar ist, dann schreibt das Kendo vor, den Schlag mit voller Überzeugung auszuüben.

Das international bekannte Tattoo Model Makani Terror übt keine japanische Schwertkunst aus und doch haben beide einiges gemeinsam: „Wir beide sind schön, elegant, aber auch gefährlich, wenn es darauf ankommt“, vergleicht sie sich selbstbewusst. Sie ist ein lebendiges Gesamtkunstwerk. Ihr wunderschöner Körper ist geschmückt mit farbenprächtigen Tattoos. „Tattoos gehören einfach zu meinem Lifestyle dazu. Schon mit 13 Jahren wusste ich, dass ich komplett tätowiert sein möchte! Sie erzählen meine Lebensgeschichte“, erzählt das zierliche Model, das in ihrer Jugend introvertiert und Einzelgängerin war. Heute ist sie sichtbar, eine wertvolle und lebendige Kunstart mit Seele, das gesehen werden möchte und dem man mit Respekt begegnet soll. SIhr Lieblings-Tattoo befindet auf ihrem Rücken – ein Wolf, das ihr Totem darstellt.

Ursprünge japanischer Tätowierung, genannt Irezumi, datieren zurück bis ins 3. Jahrhundert vor Christus. Auch damals wurde Tinte unter die Haut eingestochen, um Statussymbole mit dekorativem oder geistigem Hintergrund dauerhaft zu hinterlassen. Sowohl Frauen als auch Männer ließen sich tätowieren.  Es wird auch behauptet, Samurai hätten Tattoos am ganzen Körper anbringen lassen, als dem legendären Kriegeradel ab 1876 untersagt war, ihre Ausrüstung mitsamt den Schwertern zu tragen.  Die dauerhafte Bemalung sollte die Ausrüstung ersetzen.

Unter den Samurai befanden sich auch Frauen, die aufgrund ihrer Tapferkeit in die Geschichte eingingen. Die Ausbildung dahin war sehr hart. Schmerzunterdrückung und Körperbeherrschung standen ganz oben auf dem Lehrplan, bevor die zukünftigen „DienerInnen“ oder „BeschützerInnen“, was der Begriff aus dem Japanischen übersetzt bedeutet, sich der Schulbildung widmeten. Makani Terror ist beeindruckt von der kunstfertigen Ausrüstung, welche die Kendo Kämpferinnen im japanischen Garten während der Fotoproduktion tragen. Es sind Frauen wie sie, welche den Schmerz auf sich nahmen, um ihre Träume zu verwirklichen und ihre persönlichen Ziele zu erreichen. „Ich war schon immer ein Fan von starken Frauen im Kampfsport. Eine Samurai zu sein, wäre eine Ehre für mich gewesen!“

Foto: white-photo.com / Autorin: Mirella Sidro / VÖ: RIZE Magazin

 

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